Difference Principle (John Rawls)

Differenzprinzip (Unterschiedsprinzip)

Als „Differenzprinzip“ bezeichnet Rawls den ersten Teil seines zweiten Gerechtigkeitsprinzips.
In Eine Theorie der Gerechtigkeit wird es in folgender Passage eingeführt:

„[…] dem Unterschiedsprinzip. Dieses beseitigt die Unbestimmtheit des Pareto-Prinzips, indem es eine bestimmte Position auszeichnet, von der aus die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Ungleichheiten der Grundstruktur zu beurteilen sind. Geht man von den Institutionen aus, wie sie von der gleichen Freiheit für alle und der fairen Chancengleichheit gefordert werden, so sind die besseren Aussichten der Begünstigten genau dann gerecht, wenn sie zur Verbesserung der Aussichten der am wenigsten begünstigten Mitglieder der Gesellschaft beitragen. Der intuitive Gedanke ist der, daß die Gesellschaftsordnung nur dann günstigere Aussichten für Bevorzugte einrichten und sichern darf, wenn das den weniger Begünstigten zum Vorteil gereicht.“

John Rawls (1971), Eine Theorie der Gerechtigkeit, Frankfurt a. M. 1975, S. 95f.
(A Theory of Justice. Revised Edition, Cambridge, Mass. 1999, S. 65 (§ 13))

 

„Soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten sind so zu regeln, daß sie […] den am wenigsten Begünstigten die bestmöglichen Aussichten bringen […].“

John Rawls (1971), Eine Theorie der Gerechtigkeit, Frankfurt a. M. 1975, S. 104.
(A Theory of Justice. Revised Edition, Cambridge, Mass. 1999, S. 72 (§ 13))

 

„Soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten müssen […] den am wenigsten Begünstigten den größtmöglichen Vorteil bringen.“

John Rawls (1971), Eine Theorie der Gerechtigkeit, Frankfurt am Main 1975, S. 336 (§ 46)

“Social and economic inequalities are to be arranged so that they are […] to the greatest benefit of the least advantaged […].”

John Rawls (1971), A Theory of Justice. Revised Edition, Cambridge, Mass. 1999, S. 266 (§ 46)

 

„[...] das sogenannte Differenzprinzip, dem zufolge die mit Ämtern und Positionen verbundenen sozialen und ökonomischen Ungleichheiten so eingerichtet sein müssen, daß sie, wie groß oder klein sie auch sein mögen, zum größtmöglichen Vorteil der am wenigsten begünstigten Gesellschaftsmitglieder wirken.“

John Rawls (1993), Politischer Liberalismus, Frankfurt a. M. 1998, S. 70f.

“[...] the so-called difference principle, which says that the social and economic inequalities attached to offices and positions are to be adjusted so that, whatever the level of those inequalities, whether great or small, they are to the greatest benefit of the least advantaged members of society.”

John Rawls, Political Liberalism, New York 1993, S. 6f.

 

„Soziale und ökonomische Ungleichheiten müssen […] den am wenigsten begünstigten Angehörigen der Gesellschaft den größten Vorteil bringen (Differenzprinzip).“

John Rawls (2001), Gerechtigkeit als Fairneß. Ein Neuentwurf, Frankfurt a. M. 2003, S. 78.

“Social and economic inequalities are […] to be to the greatest benefit of the least-advantaged members of society (the difference principle).”

John Rawls (2001), Justice as Fairness. A Restatement, Cambridge, Mass., S. 42f.